Sehr geehrte Damen und Herren,
ich brauche eure Unterstützung bezüglich meines Studiums. Es war mir schon sehr früh bewusst, dass ich Lehrer werden wollte, jedoch tue ich mich mit dem Studium sehr schwierig. Ich kann mich die meiste Zeit nicht motivieren etwas zu tun und verhaue jedes mal die Klausuren beim ersten Versuch. Wenn ich mich etwas anstrenge, dann bekomme ich auch ziemlich gute Noten +12 Punkte in den meisten Fällen, jedoch bin ich seit dem Wechsel von der Oberstufe auf die Universität ziemlich aus dem Gleichgewicht.
Nun werde ich das Praxissemester wiederholen müssen, da ich nicht die erforderlichen Unterlagen rechtzeitig abgegeben habe. Obwohl ich viel Zeit hatte, habe ich die Arbeit immer vor mich hingeschoben und ich kann es mir selbst nicht erklären warum ich das gemacht habe. Es wäre für mich wirklich sehr Hilfreich, falls ihr einige Tipps oder Vorschläge für mich hättet, ich möchte mein Studium nicht aufgeben, jedoch muss ich unbedingt etwas an meinem Verhalten ändern, aber ich weiß auch nicht wie ich das anstellen soll.
Viele Grüße!
Hallo liebe/r Studierende,
vielen Dank, dass du dich uns anvertraust. Dazu gehört auf jeden Fall Mut, vor allem Selbsteinsicht und (Selbst-)Reflexion. Das sind Charaktereigenschaften, die dem Beruf des Lehrers/der Lehrerin nur zu Gute kommen können.
Durch den Wechsel von der Schule an die Universität muss man sich als Student/in vielen neuen Herausforderungen stellen, das eigentliche ,,Schulsystem“, welches man viele Jahre durchlaufen hat, existiert an vielen Hochschulen nicht. Dass man hin und wieder ins Zweifeln kommt und Fristen vergisst, ist so ziemlich normal. Nur aus Fehlern kann man lernen. Und dass mal eine Prüfung nicht so gut läuft, passiert auch.
Du hast jedoch schon ziemlich gute Ansätze, denn du äußerst selbst, dass du etwas verändern möchtest, um mit deinem Studium wieder zufrieden(er) zu sein.
Natürlich ist das total individuell zu betrachten und es gibt nicht ,,das eine Erfolgsrezept“.
Ich kann dir anbieten, dass du zu uns in die virtuelle Sprechstunde kommst oder direkt in die Studienberatung zu Lara Jagadics. Dort können wir über deine Situation genauer sprechen und gemeinsam nach Lösungsansätzen schauen.
Wir würden uns sehr freuen dir behilflich sein zu dürfen!
Ganz liebe Grüße
Eva
Hey 😊
Mir ging es tatsächlich ziemlich ähnlich. Das einzige was mir hilft, ist bisher, mich z.B. mit Freunden virtuell zum Lernen zu verabreden. Das sollten dann auch Freunde sein, die sich selbst nicht so leicht ablenken lassen. Durch diese äußere Kontrolle und gewisse Verbindlichkeit bin ich wieder in einen Rhythmus gekommen, mit dem ich leben kann. Teils hilft es mir auch, einfach nur ganz kurz an etwas zu arbeiten – indem ich zb die Pomodoro Technik nutze und mich erfolgreich davon überzeugen kann, dass ich 25 Minuten lang Folien zusammenfassen kann. Sobald ich einmal angefangen habe, fällt es mir wesentlich leichter auch dabei zu bleiben. Ich habe für mich persönlich auch festgestellt, dass ich bewusste freie Tage brauche, um da zb Serien zu schauen oder ein Buch zu lesen ohne Zeitlimit. Ich habe auch aufgegeben, mich morgens zum Lernen animieren zu wollen – ich bin eher die Nachteule. Das alles hilft natürlich nur bedingt, aber für mich waren die wichtigsten Dinge wirklich sowas wie Verbindlichkeit von außen. Ja man soll selbstständig arbeiten und lernen können, aber um in diesen Rhythmus reinzukommen hat mir das sehr geholfen. Und es schaffen, einfach anzufangen. Der Schweinehund ist am größten wenn man nicht mal anfangen will und selbst das vor sich herschiebt – ganz ehrlich, den Tipp fand ich selbst absolut dämlich, aber es ist war. An den Schreibtisch setzen, PC aufklappen, Folien anschauen und anfangen zusammenzufassen war für mich der anstrengendste Teil. Ich bin immer noch nicht diejenige, die super früh ihre Aufgaben abgibt, Zeitdruck wirkt bei mir immer noch Wunder. Aber es ist viel anstrengender alles wiederholen zu müssen und dabei trotzdem gestresst zu sein, obwohl man nichts gemacht hat.
Achse – und ich versuche mich davon zu überzeugen, dass meine Studieninhalte vllt unnötig für den Unterricht sind, aber es trotzdem nicht schaden kann, die Hintergründe zu verstehen. Oh und Seminare schwerpunktmäßig nach Themeninteresse zu belegen, wenn möglich. Es hilft nichts, wenn die Dozenten super sind, aber das Thema einen einfach nur langweilt oder nervt.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen!
Du packst das mit dem Praktikumsbericht, ganz viel Erfolg dabei!
Liebe Grüße
Achso, kurze Ergänzung – auch wenn es keine mündlichen Noten gibt, versuche dich so viel zu beteiligen, wie es nur geht! Und im aktuellen online Semester fällt es mir auch oft schwer, in Gedanken dabei zu bleiben – wenn möglich schalte deine Kamera an, dann lasse ich mich zumindest weniger ablenken und bleibe auch eher am Schreibtisch.